Der Bau in Deutschland im Wandel: Perspektive 2024-2025 /
La construcció a Alemanya en transformació: Perspectiva 2024-2025
Die deutsche Bauindustrie ist einer der wichtigsten Sektoren der deutschen Wirtschaft. Sie trägt etwa 12% (Daten von 2022) zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und beschäftigt Millionen von Menschen. Derzeit befindet sich der Sektor jedoch in einer Rezessionsphase, die – wie in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft – mit steigenden Zinssätzen, Inflation, Versorgungs-problemen oder dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften begann. Somit stehen wir vor einem Markt mit vielen Herausforderungen, aber auch Chancen. In diesem Artikel werden wir die aktuelle Situation der deutschen Bauindustrie untersuchen, die Haupttrends betrachten und wir werden versuchen, einen Ausblick in die Zukunft der deutschen Bauwirtschaft zu geben.
Lassen Sie uns die wichtigsten Herausforderungen genauer betrachten:
1. Knappheit an Lieferungen und steigende Baustoffpreise.
Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland haben zu erheblichen Lieferengpässen und steigenden Preisen für Baustoffe wie Holz, Stahl, Aluminium und Energie geführt. Diese Entwicklung hat sich negativ auf die Baukosten und die Rentabilität von Bauprojekten ausgewirkt. Der starke Anstieg der Energiepreise hat auch die Produktion von Baustoffen wie Zement und Stahl beeinflusst.
Dennoch zeigen die neuesten Statistiken einen Trendwechsel: die Preise für Baustoffe sinken in der Tat leicht; der Hauptgrund dafür ist, dass die Produktion die Nachfrage übersteigt. In Deutschland wird die wirtschaftliche Erholung nach mehrere Jahren Inflation und Rückgang der Aufträge, insbesondere im Wohnungsbausektor, als sehr langsam erwartet, insbesondere wenn wir sie mit dem Wachstum in Ländern wie den USA vergleichen oder, ohne so weit zu gehen, wie die neuesten Daten zeigen, der erwartete Wachstum von Spanien selbst.
2. Fachkräftemangel
Die deutsche Bauindustrie leidet unter einem deutlichen Fachkräftemangel. Der Mangel an Arbeitskräften betrifft den gesamten Bauwirtschaftssektor, sodass wir nicht nur von Arbeitskräften auf der Baustelle sprechen, sondern auch von Ingenieuren und Architekten. Dies führt zu Verzögerungen bei Bauprojekten, Kostensteigerungen und erschwert es Unternehmen, Aufträge zu erhalten.
Der Fachkräftemangel hat verschiedene Ursachen. Einerseits ist der Bau ein körperlich anspruchsvoller Beruf mit einem hohen Unfallrisiko. Dies führt dazu, dass junge Menschen sich nicht dazu entscheiden, sich in diesem Bereich auszubilden. Andererseits hat die demografische Entwicklung in Deutschland, mit einer zunehmend älteren Bevölkerung, zu einem Rückgang der potenziellen qualifizierten Arbeitskräfte geführt.
3. Anstieg der Zinssätze
Die Erhöhung der Zinssätze verteuert Kredite, verringert die Nachfrage nach Immobilien und beeinträchtigt daher die Bauaktivitäten im Wohnungssektor negativ. Dies betrifft insbesondere Immobilienentwickler und private Investoren, die auf Finanzierung angewiesen sind.
Die Europäische Zentralbank (EZB) begann 2022 damit, die Zinssätze allmählich anzuheben, um der Inflation entgegenzuwirken. Dies hat zu einem Anstieg der Zinssätze im Bauwesen geführt, was die Finanzierung von Bauprojekten verteuert. Obwohl die jüngsten Maßnahmen darauf abzielen, die Situation zu stabilisieren, herrscht besonders unter kleinen Investoren ein Gefühl der Unsicherheit und daher der Vorsicht vor. Der dramatische Rückgang der Baugenehmigungen spiegelt die Situation wider: Im Januar sanken die Genehmigungen im Vergleich zu 2023 um 23%, und verglichen mit 2022 beträgt der Rückgang 43%. Anders ausgedrückt: Es wird fast die Hälfte dessen gebaut, was vor dem Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen Inflation und Zinserhöhung gebaut wurde.
4. Trends und Chancen in der Bauindustrie.
Trotz der Herausforderungen gibt es positive Entwicklungen in der deutschen Bauindustrie. Die wichtigsten Trends, die neue Chancen für die Branche bieten, sind die Digitalisierung mit Technologien wie BIM oder 3D-Druck und nachhaltiges Bauen, das sowohl im Wohn- als auch im Gewerbesektor wächst. Dies ist unter anderem auf das gestiegene Umweltbewusstsein und die staatlichen Anreize für nachhaltiges Bauen zurückzuführen.